SZ-Kolumne
Reisegeschichten zum Wochenende
Es beginnt alles mit einer Idee. Und die hieß: Einfach mal losmachen! Leicht gedacht, schwerer getan. Arbeit kurzerhand kündigen. Wohnung vergeben. Kind für ein Jahr aus der Schule nehmen und in der Ferne unterrichten. Als wir unsere Stellen an den Nagel hängten, ernteten wir ungläubiges Kopfschütteln. Als wir die Wohnung auflösten, lernten wir loszulassen. Aber als das Kind für ein ganzes Jahr aus dem Unterricht sollte, wurde eine ganze Schuldirektion wach. Wir haben es durchgezogen. Ohne Handy, ohne Internet, keine Digitalkamera: Unsere erste E-Mail-Adresse richteten wir 1997 in Bangkok ein. Die Texte wurden in Internetcafés geschrieben und versendet, Fotos in regionalen Shops entwickelt und auf dem Postweg zur Redaktion geleitet. Weiter ging’s zur nächsten Station und zwar in aller Ruhe mit dem Bus, der Bahn oder dem Schiff – oft auch per Anhalter. Wir führten ein klassisches Traveller-Leben und schrieben darüber, weit vor der Zeit von Influencern. Anna, Katrin und Markus teilten gerne ihre Erlebnisse mit Lesern – auf dem Papier in einer Wochenendkolumne der Sächsischen Zeitung.
Sehnsucht nach Fernost 25.4.1998